Venezolanischer Putsch – Teil 4

Notiz von US-Sicherheitsberater – 5000 Soldaten nach Kolumbien John Bolton hat im Weissen Haus Spekulationen um einen möglichen Armeeeinsatz in Venezuela ausgelöst. Auf ungewöhnliche Weise.

Am Rande einer Pressekonferenz im Weissen Haus zeigte sich US-Sicherheitsberater John Bolton am Montagnachmittag (Ortszeit) mit einem Notizblock, den er so hielt, dass die handgeschriebenen Vermerke darauf für Teilnehmer – und Fotografen – bestens zu lesen waren.

Nur zwei kurze Zeilen waren auf den grossen Block mit gelbem Papier gekritzelt. In der ersten Zeile stand eine kurze Notiz zu den jüngsten Gesprächen mit den Taliban in Afghanistan. In der zweiten Zeile dann Folgendes: 5000 Soldaten nach Kolumbien. Angesichts der schweren Krise im Nachbarland Venezuela sorgte das Bild von Boltons Notizen sofort für Diskussionen.

In Venezuela tobt ein offener Machtkampf zwischen Präsident Nicolás Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó. Die US-Regierung hat sich offensiv auf Guaidós Seite geschlagen und droht seit Tagen damit, alle denkbaren diplomatischen und wirtschaftlichen Hebel in Bewegung zu setzen, um Maduro zum Rückzug zu drängen. Bei der Pressekonferenz im Weissen Haus, an der auch Bolton teilnahm, kündigte die US-Regierung gerade erst Sanktionen gegen den wichtigen Ölsektor Venezuelas an.